(M)eine Kreisgeschichte(n)

[M]eine Kreisgeschichte (22)

Thomas bat mich einen Satz zu formulieren, den ich Martin gern sagen würde.

Die anderen wurden derweil aufgefordert zu sagen, ob es sich für sie passend anfühlte was ich sprach und ob das was ich sagte tatsächlich zu dem Gefühl passte, welches sie von mir wahrnahmen. Wenn sie wahrnahmen, dass mein Gefühl anders wäre, als das was ich mit Worten sprach, sollten sie “BEEP” rufen. Erhielten sie den Eindruck meine Worte wären so gesprochen, wie ich sie wirklich fühlte, sollten sie “GO” sagen.

Geiles Spiel. Probiere das aus!

Letztendlich geht es bei dieser Übung erst einmal darum, das eigene Gefühl bewusst wahrzunehmen und klar zu bekommen, um welches Gefühl, viel mehr welche Gefühle, es sich tatsächlich handelt.

Jedenfalls, hatte ich ziemlich viele Beeps erhalten als ich dastand und unter Tränen versuchte ihm mein Anliegen deutlich zu machen. Erst als ich lauter wurde, begann Thomas zu brüllen “GO” und “weiter, weiter”. Er schrie, dass ich brüllen und das Handtuch in meinen Händen immer weiter zusammendrehen solle. Gesagt, getan. Irgendwann hatte ich genug gebrüllt. Ein paar Tränen kullerten noch aus meinen Augen, bevor Thomas mich erneut zu meinem Gefühl befragte.

“Irgendwie leer, erleichtert”, gab ich zurück.

Woraufhin er und mit ihm die anderen des Teams zu klatschen begannen. Eigentlich hatte ich gar nicht verstanden, was ich da gerade gemacht hatte. Allerdings, gings es mir deutlich besser. Ich war nicht mehr wütend. Wenigstens an diesem Tag. Jeder von uns bekam, entsprechend seines Themas, eine andere Möglichkeit die jeweiligen Gefühle auszudrücken.

Heiko, Dave und Nadine hatten ihrerseits ein Thema mit viel Wut. Paul hingegen, bat um Möglichkeiten.

Dazu wurden wir gebeten uns im Halbkreis um ihn herum zu setzen. Paul seinerseits wurde gebeten, folgenden Satz zu beenden:

“Bitte gebt mir Möglichkeiten für mein Thema mit, …”.

Wir bekamen drei Minuten Zeit ihm, wild durcheinander, alles zu sagen, was uns gerade zu seinem Thema einfiel. Einzige Bedingung war, nicht darüber nachzudenken, sondern es einfach “fließen zu lassen”.

Die beiden Trainer begannen. Wie aus der Pistole geschossen gaben sie ihm teilweise lustige und irrationale Möglichkeiten.

Gefühlt hatte dieser Workshop nicht länger als 90 Minuten gedauert. Jedoch fühlten wir uns alle, vielleicht mit Ausnahme von Paul, ordentlich “durchgewalkt” als wir nach Abschluss der „kurzen Einführung in das Possibility Management erkannten, dass mehr als drei Stunden vergangen waren.

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