Zauberfrau Dolores Richter

Ich bin Dolores Richter. Bin schon 1980 in dem Vorläufer Projekt hier vom ZEGG und das ZEGG heißt Zentrum für experimentelle Gesellschaftsgestaltung. Langer Name und wir haben das praktisch 10 Jahre vorbereitet in einer kleineren Forschungsgruppe. Als ich 20 war bin ich eingestiegen und bin jetzt hier, mach viele Seminare, Ausbildungen auch zum Thema Forum.

LiebesKunstwerk, d.h. welche sozialen, geistigen Voraussetzungen kann man schaffen das Liebe gelebt wird zwischen zwei Menschen oder auch mehr Menschen, weil ich eben davon ausgehe, dass das eben auch ein Umfeld braucht. Das wir uns meistens damit überfordern wie wir denken, wir müssten das zu zweit schaffen. Auch ein Grund warum Gemeinschaft sehr sinnvoll ist, ja. Da bin ich, also ich bin viel in der Gemeinschaftsberatung unterwegs und hier im ZEGG bei den Tagungen.

Also mein Impuls, ich war ja ein junger Mensch, war in der Zerrissenheit die ich selber erlebt habe zwischen politisch etwas verändern wollen aber keine Gruppierung gefunden zu haben, die ich als authentisch oder menschlich empfunden hatte. Also es gab für mich einen großen Widerspruch zwischen politischer Arbeit und was ich als Freundschaft und Vertrauen gesucht habe. Und auch im Beziehungsbereich, hatte ich keine Ahnung wie ich das hinkriegen soll. Ich wollt einfach einen anderen Umgang und ich wollte aber auch etwas in der Welt bewegen. Ich glaube eine Sinnsuche war es zu der Zeit.

Ich bin bis heute dankbar. Ja. Das war wirklich für mich das Beste, was ich finden konnte damals. Es gab jetzt natürlich in den Jahren auch viele Monate und Jahre immer wieder, die ich jetzt nicht nur toll fand oder nicht nur schön, aber ich bin noch hier, weil ich das total sinnvoll finde, gerade Gemeinschaft zu forschen und zu schauen, wie Menschen zusammenleben können, dass sie sich gegenseitig Raum geben können, also das Gemeinschaft nicht eng sein muss und das wir eben lernen, dass wir wieder Teil von etwas größerem sind.

Und trotzdem unsere Kraft ganz geben, das ist für mich ganz wichtige Forschung. Und wie man sich gerne unterstützt, es gibt ja einen ganz natürlichen Impuls sich gegenseitig zu unterstützen und man unterstützt sich noch lieber, wenn man umeinander weiß, wer der andere ist und was gerade wirkt oder was los ist. Da kommt man schon fast zum Forum, was ja das Thema, dieses Films ist. Also das Forum ist ein Instrument wo wir tiefer voneinander verstehen und sehen können wer wir sind, was uns antreibt, was uns fehlt, was wir brauchen, und damit ein Instrument zur Gemeinschaftsbildung.

Also wenn ich über das Forum spreche, muss ich als erstes sagen, also dass das Forum ist Teil von etwas sehr Großem ist. Nämlich einer Gesellschaftsgestaltung, einer Forschung im Gemeinschaftsaufbau, was wir erinnern müssen oder lernen müssen, damit wir gerne Teil, oder gerne uns zeigen, oder gerne die Masken weglassen oder das kämpfen aufhören.

Also wir haben ja eine bestimmte Angewohnheit miteinander umzugehen in vielen Familien, Schulen, Konsumgesellschaft. Alles Mögliche. Und in Gemeinschaft braucht man ein ganz neues Umgangs ABC was von Vertrauen her kommt. So ist das Forum ein Forschungsinstrument, aber in einem gesellschaftlichen, politischen Kontext.

Also wie gestalten wir Zusammenleben, auf eine Art das Wachstum, Unterstützung möglich wird, oder von selber entsteht und nicht aufGrund von Moralapellen entsteht. Das heißt, dass das vor allem in den Ursprüngen ganz stark eingebettet war mit Impulsvorträgen, mit studieren von Geschichte und Texten.

Was ist Religion, was ist in der Geschichte passiert, was ist der Mensch? An dem ganzen haben wir dann uns als Beispiel genommen, wie das in uns aussieht. Was wir auch gesucht haben ist ein Instrument wo wir uns erkennen, verändern und gleichzeitig die Umwelt mit verändern kann, weil sonst ist es nicht wirksam. Also

verbindet das Forum auch Innen und Außen. Und das Außen da kann ich auch zur Form sagen, also das Forum ist ein Treffen wo die Gemeinschaft die zusammen lebt sich versammelt im Kreis und im Wesentlichen einer Person die Aufmerksamkeit schenkt und diese Person tritt in die Mitte des Kreises, was wir verstehen wie so eine menschheitliche Bühne, weil die Person die in die Mitte geht ihr Thema zur Verfügung stellt, damit wir alle praktisch so „Ah“ so funktioniert Potentialentfaltung, oder „Ah“ so ist es wenn man es nicht sagt, dann bleibt es irgendwo stecken, wie kommt es dann raus welches Thema auch immer. Also eine Person erforscht ein Thema auf eine Weise, auf der alle etwas davon haben.

Er macht es jetzt nicht nur für die anderen, und trotzdem ist es in dem Sinne nicht nur Selbstbezogen. Also so das Thema Forschung ist ganz wichtig in dem Zusammenhang. Ja und sie macht ihren Beitrag in der Mitte, sie kann darüber sprechen, sie kann auch theatralische Elemente benutzen, Stimme, Bewegung und das macht halt möglich das wir mehr ausdrücken als wir in der Sprache können und das auch Energien sich ausdrücken können, die sonst in der üblichen Kommunikation keinen Platz haben. D.h. jetzt nicht das wir da irgendwas raus pulvern, sondern im Sinne des Gestaltens, z.B. unterscheiden….

Die Person die in der Mitte ist hat die Möglichkeit sich auszudrücken, auch mit dem Körper oder auch theatralischen Elementen und dadurch kann man auch Energien erforschen, mit der Frage was spielt denn da alles mit wenn ich sage, wenn ihr das so entscheidet, dann bin ich nicht dabei. Und da kann man ja sagen ich habe eine andere Meinung aber oft sind da noch so viele Schichten von Enttäuschung oder ganz tiefen Werten und man hat Zeit da mal hinzuschauen. Was ist es denn eigentlich, das ich an der Stelle nicht mitgehen kann.

Und wenn die anderen das sehen dürfen, ringt man nicht auf so einer Machtebene übers Recht haben, sondern man sieht die Tiefere Motivation, dieses tiefere Sehen, darum geht es im Forum. Das ist auch das was die Menschen verbindet und das auch so ein Vertrauen dadurch entsteht, und auch Liebe. Wenn ich wirklich den Menschen sehen darf ohne die vielen Gewänder des Rechthabens und Wichtig seins ist fast immer Liebe da und die ist unabhängig von äußerer Schönheit…