Zauberfrau Katharina Lechthaler 

Also ich bin Katti Lechthaler, bin aus Österreich, lebe in Österreich in einer Gemeinschaft, die Liebe ich auch sehr, das ist das Cohousing Pomali. Ich habe auch eine Tochter, die ist 10.

Und was mach ich beruflich?

Beruflich arbeite ich mit der Soziokratie und begleite Projekte und Organisationen in ihren Strukturierungsprozessen und Organisations- und Entwicklungsprozessen. Das liebe ich auch sehr. Das ist eine Arbeit nach der ich lange gesucht hab. Das ist eine Arbeit die auch, das hat viel mit Kreisen zu tun und wieder kooperativ und auf gleichwertigen Niveau aufeinander zusammen zu arbeiten und diese Arbeit liebe ich sehr.

Also von meinem Grundberuf bin ich Sozialpädagogin, das habe ich dann rausgefunden nachdem ich mal nachm Abitur 5 Jahre gesucht habe was ich denn machen könnt, dann bin ich in den Sozialbereich gegangen. Das hat mich auch sicher stark geprägt und es ist was für mich glaub ich lange Zeit auch unbewusst ein ganz wichtiger Antrieb war ist, das gibt nicht wir Menschen miteinander umgehen. Ah, das muss irgendwie noch besser gehen, anders gehen. Das einzige was da gepasst hat war, ich hab alles Mögliche probiert, angefangen zu studieren, alles Mögliche angefangen, aber es war nie irgendwo ein Sinn für mich zu finden.

Im Sozialbereich war es dann am ehesten noch zu finden, mit dem hey da kann man anders lernen miteinander umzugehen. Dann habe ich im Sozialbereich gearbeitet und auch fest gestellt das auch dort die Strukturen wenig hilfreich sind und dann ist meine Tochter auf die Welt gekommen und dann war sowieso ein großer Wandel in meinem Leben durch. Ich bin dann nachdem sie eineinhalb war, seitdem bin ich alleinerziehend und das habe ich mir natürlich überhaupt nicht so vorgestellt…

Das waren dann harte Lernjahre, über viele Dinge. Wie ist man als Mutter, was kann man als Elternteil geben. Welche Strukturen bräuchte man eigentlich, damit man gut Eltern sein kann. Was brauchen Kinder, wie beeinflussen Kinder das eigene Leben. Das war mein größter Lernprozess meine Tochter dann zu bekommen und mit ihr unterwegs zu sein. Was dadurch klargeworden ist, das wir zu zweit, dass dies eine Vereinzelung ist, die uns beiden nicht gut tut.

Deswegen ist es dann recht schnell gegangen im Leben in Gemeinschaft. Ich habe dann auch in Norddeutschland in einer Gemeinschaft gelebt 1 Jahr, dann aber den Wunsch gehabt zurück Richtung Heimat, Richtung Österreich zu gehen und habe dann 4 Jahre unser Gemeinschaftswohnprojekt mit aufgebaut. Das war so wie ein zweites Kind.

Ein großer langjähriger Lernprozess wo ich viel gelernt habe über, wie sehr wir geprägt sind von unseren Gesellschaftliche Muster auch, dass es Werkzeuge gibt die hilfreich sind, die man aber in der Schule leider nicht lernt, und das ein Teil der Arbeit am Inneren ist und das ein Teil der Arbeit am Äußeren Strukturen ist. Das wir andere Strukturen brauchen und anders miteinander, besser leben können.

Was mache ich hier?

War eigentlich meine Aufgabe das ORgateam zu entlasten, so hat das vor 3 Jahren begonnen. Also bis dahin war ich einfach jedes Jahr Campteilnehmerin seit meine Tochter da ist. Dann habe ich schon angefangen die Dinge auch ein bisschen weiter zu geben die ich im Camp lerne, so bin ich irgendwie aufgefallen und vor 3 Jahren bin ich gebeten worden, ob ich so etwas wie eine Moderation machen kann.

Also so den Rahmen halten, das Ding eröffnen, irgendwie Story und Ellika unterstützen in ihren Vorträgen. Also diese Verbindung zwischen dem Organisationsteam und dem Inhaltlichen Team.

Das was ich dann gemacht hab, ich habe als erstes mal die Organisatoren sehr wertgeschätzt im großen Kreis, und, das ist vielleicht einer meiner Gaben, einen Raum geöffnet, damit die Menschen in die Selbstverantwortung kommen, dass sie das Orgateam nicht wegen allemansprechen und so ein bissle mehr in die Selbstverantwortung kommen. Ja das mehr noch aus diesem Miteinander wird, raus vielleicht aus dieser Konsumhaltung aus der wir oft leider kommen.

Jetzt bin ich da, ich hab bezahlt, ihr seid das Orgateam ihr müsst mir jetzt alles und jedes sagen. Das hat total gut funktioniert und ich habe zum Schluss dann auch den Rahmen gehalten, da war Platz für Open Space, eine Form wo alle Menschen ihre Ressourcen einbringen können in der Art von Workshops. Das habe ich noch strukturiert und organisiert. Das hat das Orgateam dermaßen entlastet das sie gesagt haben wir wollen das nächstes Jahr gerne wieder haben.

Wir wollen auch das du den Eröffnungsworkshop machst und wir zahlen dir auch was dafür. Das war schön. Und das mache ich jetzt das zweite Jahr so eben. Also das zweite Jahr wo ich den Einführungsworkshop halte. Das was ich auf den ganzen Camps und durch Eigenanwendung und auch durch meine Gemeinschaftsbildungsprozessen in diesen Anfangsworkshops weiter gebe.

Danach ist so das Story und Ellika kommen, den inhaltlichen teil übernehmen und dann bin cih noch immer so diese Brücke zwischen Orgateam und dem Inhaltlichen Team sozusagen und eröffne auch den Kreis. Schaue das in der Früh schon gesungen wird wenn die beiden kommen. Bin so a bissle die, die den Raum hält. Genau. Ich werde am Sonntag wahrscheinlich auhc den tag dann abschließen wenn alles vorbei ist.

Na ich habe das schon länger gekannt bevor ich dazu gekommen bin. Habe verschiedenes drüber gehört. Hab dann eben grade auch ein Baby gehabt, hab mir gedacht na das geht auch nicht so gut und dann durch die Trennung von meinem Partner wo meine Tochter eineinhalb war, war diese Vereinzelung besonders spürbar. Er hat sich auch aus der Betreuung zurückgezogen und dann ab dem Zeitpunkt war ich ganz besonders nach der Suche wo sind gute Plätze für Eltern mit Kindern. Wo ich aber nicht reduziert werde auf Mama sein. Weil es gibt ja Stillgruppen und es gibt ja Kinderspielgruppen und da sitzt man mit anderen Müttern und redet über Windeln und Kindernahrung.

Das war schon unaushaltbar für mich. Etwas wo die Kinder ganz dabei sein können und ich mit erwachsenen spannende Gespräche führen kann und wieder mal was lernen kann und so dieses Leben von Indianern hat mich sicher schon immer angesprochen aber ich habe nie bewusst davon gesucht. Dann habe ich von einem Camp gehört, naja ich kanns ja mal probieren. Das war 2008 vielleicht das erste mal.

Seither bin ich auf jeden Camp gewesen auch und beim ersten Camp ist es mir so ergangen das immer wenn Story erzählt hatte, ich durchgeweint habe. Das hat mich so berührt was ich da gehört habe. Endlich spricht jemand diese diffuse Wahrheit aus die in mir ist, irgendwas rennt da falsch. Immer alleine mit einem Kind spürt man das so besonders. Irgendwas rennt doch da falsch, das kann doch was nicht stimmen. Und er hat das so ausgesprochen. Das ist so, die Strukturen sind nicht menschlich, aber wir können es verändern.

Also das es auch so Mut gemacht hat, warum ich dann immer wieder gekommen bin.